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Lasersystem Eigenbau für FWB LP44

Axel Pralle • 20. Mai 2020

Wie man aus einer alten Druckluftkartusche ein Lasersystem baut

Lasertraining@home

Meine erste Überlegung, Zuhause ohne „scharfes Schießen“ zu trainieren, galt der Laserschießanlage unser Kindergruppe im Schützenverein. Als ich auf dem Dachboden alles ausgebaut hatte und die Pistole in die Hand nahm wurde ich nachdenklich ob das jetzt wirklich auf lange Sicht das normale Training ersetzen kann. Bewegungsablauf und Reaktionstraining war in Ordnung, aber das geringe Gewicht der Laserpistole sowie Griff und Abzugseinstellungen waren nicht vergleichbar mit meiner normalen Luftpistole. Es war besser als nichts, aber auch nicht richtig befriedigend.

Ich stellte bei der Betrachtung der Schülerklassen Laserpistole aber fest, dass das Lasermodul nur aufgeschraubt war und demontiert werden konnte. Bei der Überlegung wie ich jetzt das Lasermodul an meiner eigenen Luftpistole befestige, kam die geniale Idee – ich habe ja noch abgelaufene Luftgewehr Pressluftkartuschen. Wenn man da vorne das Manometer abbaut, dann könnte ich bestimmt das Lasermodul irgendwie in die Kartuschen Hülse einbauen. Die Idee war geboren!

1. Zuerst habe ich den restlichen Luftdruck der alten Pressluftkartusche abgelassen – DAS IST GANZ WICHTIG!!!
Dann anhand der original Pressluftkartusche die Länge bestimmt und eine Schnittlinie aufgezeichnet. Eisensäge zur Hand genommen und die Gewehrkartusche auf Länge abgesägt. 
Das ging leichter und einfacher als gedacht und bei der alten Feinwerkbau Kartusche passt mein Lasermodul auch in die Hülse rein.

2. Irgendwie muss das Lasermodul mit der Hülse verbunden werden. Das muss aber so fest sein, so dass sich der Abzugsimpulse der Trockentraining-Einstellung meiner Feinwerkbau LP44 Luftpistole auf das Lasermodul überträgt – also ein paar Lagen Isolierband drum herum funktionieren vermutlich nicht.
Außerdem muss es möglich sein das Lasermodul zu justieren, so das man Aufgrund der Entfernung zur Scheibe auch die Scheibenmitte trifft (zumindest grob einstellen, Feinheiten kann man dann ja an der Visierung der Pistole vornehmen).
Ich entschied mich für drei um 120 Grad versetzte Bohrungen an der Vorderkante der Hülse, sowie entsprechend der Länge des Lasermodules drei Bohrungen etwas weiter rückwärts.

3. Nachdem ich die Bohrstellen angezeichnet und mit einem Körner markiert hatte, wurden für die Justierschrauben-Aufnahme Löcher mit einem Bohrerdurchmesser von 3,2 mm gebohrt. Anschließend mit einem M4 Gewindebohrer die Gewinde geschnitten und 6 Madenschrauben M4 x 5 mm (oder M4 x 4 mm bei Gewehr) beim Eisenwarenhandel im Ort beschafft.

4. Wer es noch schick haben möchte, der schleift die alte Farbe der Kartusche runter. Ich habe mich einer Bandschleifmaschine bedient und nach kurzer Zeit hatte die alte Kartusche einen ganz neuen Style.

5. Nachdem das Lasermodul einigermaßen mittig in der Kartuschenhülse befestigt war kam der schwerste Teil der Arbeit, das richtige Einstellen des Lasers damit er auch so ungefähr die Scheibenmitte trifft (Feinheiten macht man mit der Visierungseinstellung der Pistole, oder der Dioptereinstellung beim Gewehr).
Durch die Dreipunkt-Lagerung der Kartusche kommt man durch das drehen der Madenschrauben überall hin mit dem Laserstrahl, man muss nur erstmal verstanden haben welche Schraube rein und welche etwas rauszudrehen sind.

6. Bei dem von mir gewählten DISAG Ziel ist die „Scheibengröße“ durch das Gerät fest vorgegeben. Wenn man aber eine kürzere Entfernung als 10 Meter Zuhause zur Verfügung hat, muss man die Wertungsscheibe (also den Kreis, welcher von der Elektronik der Zielscheibe zur Schussbewertung benutzt wird) entsprechend der Entfernung verkleinern.
Das muss man in der Auswertungssoftware einstellen können.
Fündig wurde ich bei www.protos-programm.de und der ProRedDot Software. Hiermit ist es möglich eigene Zielscheibengrößen zu definieren und somit die Entfernung der räumlichen Gegebenheit anzupassen.

7. Jetzt steht dem Laser Pistolentraining nichts mehr im Weg!
Ganz genaue Schützen berechnen auch noch die Höhe der Zielscheibe in Bezug auf ihre Schießentfernung. Ich habe da mal die „Kirche im Dorf gelassen“, habe die Zieleinheit auf ca. 140 cm Höhe angebracht und gut ist es.
Zur richtigen Scheibengröße findet ihr in diesem Artikel etwas.

8. Ach ja, während ich noch ein paar Fotos für diesen Artikel erstellte kam mir die Idee, dass der Umbau auch mit einem Luftgewehr möglich sein müsste. Was soll ich sagen, es funktioniert!
Zwar ist durch die Kartuschenaufnahme am Gewehr die Einstellung des Lasers schwieriger als bei einer Pistole, prinzipiell hat es aber funktioniert und mein Feinwerkbau LG 700 schießt jetzt mit Trainingsabzug auch mit dem Lasermodul. Echte Funktionstests folgen …
von Axel Pralle 27. Dezember 2020
Für mich als Sportschützen ist es in der Zeit der Corona Pandemie nicht leicht dem Schießsport verbunden zu bleiben. Wettkämpfe und Sportveranstaltungen werden abgesagt, Vereinsheime und Schießsportstätten geschlossen. Aber es bleibt die Hoffnung das diese unsportliche Zeit irgendwann ein Ende hat und es wieder Schießsportwettkämpfe geben wird. Um mich bis dahin fit zu halten und nicht wieder bei „Null“ anfangen zu müssen bin ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten für das Heimtraining. Ein paar Produkte gibt es schon auf dem Markt und durch einen Sportschützen wurde ich aufmerksam gemacht auf die Trainings-App „iSchuetze“. Zeit war vor Weihnachten da, Motivation sowieso, also schaute ich ob sich mit dieser Software ein Training Zuhause realisieren lässt – um es vorweg zu nehmen, ich bin sehr angetan von der Software, auch wenn die Grundvoraussetzungen sehr schwierig sind. Die Grundvoraussetzungen dürften auch die Ursache dafür sein das die Software bisher eher unbeachtet ist. Die Software bzw. App „iSchuetze“ gibt es bisher nur für apple Geräte mit einem IOS Betriebssystem ab Version 9.0. Alte abgelegte iPads oder iPhones scheiden für die Nutzung aus, nach meinen Erfahrungen sollte es ein iPhone ab der Version 7, ein iPad mini ab Version 4, oder ein iPad ab 9.7 sein. Dann bedarf es einer Laserpistole oder eines Umbausatzes mit einem Lasermodul für die eigene Luftpistole. Spätestens hier sind die meisten Vereine und Sportschützen raus, denn auf dem Markt gibt hier noch nicht viel Produkte. Da ich mir für meine FWB LP44 eine Laser-Kartusche selbst gebaut hatte (siehe Blog Beitrag „Lasersystem Eigenbau für FWB LP 44“) stand einem Praxistest nichts entgegen. Die Softwarebedienung gestaltet sich intuitiv einfach und über den „i“ Info-Button auf der Startseite erhält man bei Bedarf eine gute Einweisung. Bei den Lichtverhältnissen ist die Software recht anspruchslos (ganz im Gegensatz zu anderen elektronischen Trainingssystemen) und eine Beleuchtung von ca. 250 Lux genügte. Die Zielscheibe kann man sich aus der Software heraus maßstabsgerecht auf die benötigte Entfernung ausdrucken und es gibt auch eine Hilfeseite um die richtige Höhe zum Aufhängen gemessen an Entfernung und Körpergröße zu ermitteln. Nach der Zielscheiben Erkennung, welche automatisch oder per Hand ausgeführt werden kann, oder einem Mix aus beiden, erst Grobeinstellung und finden der Zielscheibe per Hand und dann aktivieren der Automatikfunktion, kann es auch schon losgehen. Ein großer Pluspunkt ist, dass die Software vor dem Wertungsschießen eine Justagefunktion für die Trefferlage bietet. Man muss nicht an der Visierung der Pistole die Trefferlage einstellen, sondern kann durch Verschieben des Treffers auf der „Probescheibe“ den Schuss positionieren – diese Möglichkeit gibt es auch im Wettkampfmodus zum Nachjustieren. Nach mehrfachem Gebrauch kann ich sagen, dass die Software sehr „kritisch“ die Treffer wertet, ich habe bei korrekter Inbetriebnahme und automatischer Zielerkennung sogar das Gefühl, das ich vom Ergebnis etwas unter meinem normalen Niveau liege. Für das Heimtraining ist es aber nicht nachteilig, sofern man sich hierdurch angespornt fühlt. Für „gute Laune“ kann man im manuellen Modus die Scheibenentfernung um einen Meter verkürzen und erreicht dann höhere Ergebnisse. Fazit: Sofern man die technischen Voraussetzungen erfüllen kann, hat man mit der iSchuetze-App eine gute Hilfe für das Heimtraining. Durch den Laser Einsatz ungefährlich und für kurze Entfernungen im kleinen Büro- oder Hobbyraum geeignet. Mehr im einen ausführlichen Praxistest nach längerer Nutzungszeit.
von Axel Pralle 25. Dezember 2020
Für das Heimtraining gibt es schon seit vielen Jahren optische Trainingssysteme die an das Sportgerät Pistole/Gewehr angebaut werden und dann über einen Windows-PC gesteuert werden. So zum Beispiel der Knestel SAM Trainer oder MEC Scatt. Im Nachwuchs- oder Einsteigerbereich hat sich aber auch das DISAG Lasersystem profiliert. Neben diesen etablierten Systemen bin ich immer auf der Suche nach Produktneuheiten und Alternativen. Durch einen facebook Chat wurde ich aufmerksam auf die Mobilgeräte App „Shot Veriyfier LT“ und möchte hier über meine ersten Erfahrungen mit dieser Software berichten. Die Software „Shot Veriyfier LT“ gibt es schon seit vielen Jahren und es wunderte mich das ich bisher noch nichts von diesem Produkt gehört hatte. Von der Aufmachung her scheint die Software auch nicht für LP Präzisionsschützen gedacht zu sein, aber die Produktabbildung zeigt auch eine Zielschiebe wie wir sie im Luftpistolen Sportschießen nutzen. Der Hauptgrund weshalb mir die Software im Kreis meiner Sportschützen nicht aufgefallen ist wird sein, das man für die Nutzung eine Laserpistole oder Pistole mit angebauten Lasersystem benötigt – hier sind am Markt bisher nur Einsteigermodelle wie die Disag RedDot Laserpistole oder die Hämmerli AP20 Hybrid Laserpistole vertreten. Beides gute Einstiegspistolen für den Nachwuchsbereich, jedoch nichts für erwachsene Sportschützen die Alternativen zum normalen Schießsport mit Luftdruckpistolen suchen. Eigentlich hätte an dieser Stelle der Produkttest schon zu Ende sein können, aber da ich über einen Laserumbau für meine Feinwerkbau LP44 Luftpistole verfüge (siehe Beitrag „Lasersystem Eigenbau für FWB LP44) stand einem Softwaretest nichts im Wege. Zuerst musste ich feststellen, dass die Software „Shot Veriyfier LT“ als App für IOS (iPhone, iPad) und Android Geräte auf der Webseite vorgestellt wird, jedoch nur noch IOS zur Verfügung steht. Da ich beide Systeme zur Verfügung habe nahm ich mein iPhone 6 und kaufte mir für 7,99 EUR die App im apple Store. Die App bietet die Möglichkeit, eine auf kurze Entfernungen von 3m – 10m im Größenverhältnis angepasste Zielscheibe auszudrucken. Die Beschreibung „Target 50x50 cm, 25 m distance“ irritierte mich ein wenig, wollte ich doch Luftpistole 10m simulieren. Aber egal, Zielscheibe für 4 Meter Entfernung ausgedruckt (hierfür muss man aber die Druckfunktion im iPhone eingerichtet haben) und an die Tür geklebt – rein äußerlich sieht es wie eine LP Scheibe aus. Bei der ersten Inbetriebnahme stellte ich jedoch fest das keine statische Disziplinen den Standard darstellen, sondern dynamische Trainingsprogramme, ähnlich der Duell-Disziplin mit 25m Sportpistole oder der mehrschüssigen Luftpistole. Aber meine Testschüsse wurden erkannt, auch wenn das Schussbild weitab der Mitte waren. Doch dann wurden - ohne das ich geschossen habe - weitere Treffer von der Software von selbst registriert. Na, das geht ja mal gar nicht. Da mein iPhone auf sehr schnell an Batterieladung verlor, probierte ich die Software als nächstes mit einem iPad 4 mini. Jetzt funktionierte alles ohne Fehlschüsse, aber für mich als Präzisionsschützen habe ich nicht die richtigen Einstellungen gefunden. Das Trefferbild konnte ich nie auf das Zentrum korrigieren, weil die mechanische Einstellung an der Luftpistolenvisierung schon am Ende war, ein Wettkampfprogramm umfasst maximal 30 Schuss und ich hatte immer diesen Duellmodus mit Vorlaufzeit und begrenzter Zeit für die Schussabgabe. Fazit: Als Spaßsoftware für ein Gästeschießen an einem „Tag der offenen Tür“, als Abwechselung ohne Ergebniswertung oder als Training für die Abläufe beim Duellschießen kann man die Software nutzen. Für das Präzisionsschießen Training jedoch nicht geeignet. Aber unter dem „i“ Info Button gibt es etwas Entwicklerwerbung und dort fand ich einen wirklich vielversprechenden Hinweis auf das Programm „iSchuetze“. Doch davon mehr in einem anderen Beitrag 😉
von Axel Pralle 1. Oktober 2020
In einem kurzen Videobeitrag beschreiben Andea Heckner und Paul Fröhlich in einer sehr verständlichen Darstellung auf was der Pistolenschütze bei seiner Schießhaltung zu achten hat. Bravo! Andrea und Paul, gerne mehr davon ....
von Axel Pralle 30. Mai 2020
Endlich war es soweit, unter Beachtung von zahlreichen Corona Schutzmaßnahmen durften wir wieder mit dem Vereinstraining starten. Meiner anfänglichen Skepsis, wer wird wohl nach so langer Pause wieder mit dem Schießsport weitermachen (wieder anfangen) wird, folgte schnell eine große Zufriedenheit, sofort nach Bekanntgabe der Trainingstermine kamen die ersten Teilnahmebestätigungen zurück. Beim ersten Treffen nach so langer Pause spürte man eine große Freude, alle waren gut gelaunt und total motiviert. Die Rückgabe von einem kleinen Stück "Normalität" durch die Rücknahme einiger Corona Pandemie Einschränkungen, soziale Kontakte in Natura erleben und nicht per Handy-Nachricht oder Videokonferenz nur leben, sorgte trotz Wahrung der 2 Meter Abstandsregeln und Mund-Nase-Schutz für ein kleines Glücksgefühl. Szenenschnitt - weg von der Privatperson, hin zum Trainer. Nach der "Verhaltensregeln" Einweisung konnten dann die Schießstände belegt werden. 2 Meter Abstand halten, also nur jeder zweite Stand wurde benutzt - kein Problem. Sportgeräte und Ausrüstung vorbereiten, auch das war nach längerer Pause kein Thema. Fenster aufgemacht, Belüftungsanlage an - ungewohnt, aber auch kein Problem, es ist ja sommerlich warme Umluft. Vor dem ersten Schuss musste ich dann etwas auf die Euphorie Bremse drücken "... ich freue mich das ihr heute alle da seid, aber tut euch und mir einen Gefallen, schiesst nicht auf Ergebnis, dreht die Ergebnisanzeige nach dem Probeschießen weg, holt euch erst einmal nur das Gefühl für das Schießen zurück und bewertet nach so langer Pause nicht gleich wieder alles unter Leistungskriterien ...". Gesagt, getan und es war auch gut so! Einige hatten Probleme mit dem "normalen" Trainingsumfang, andere machten freiwillig mehr als vorgegeben wurde - jeder so wie er kann und möchte, ich bin ja froh das überhaupt ein Interesse besteht. Nach Abschluß das Trainingsprogrammes und Betrachtung der Ergebnisdarstellung zeigte sich dann auch der Substanzverlust. Die Schießergebnisse lagen um Monate (und damit meine ich nicht 2 Monate, sondern eher Richtung 12 Monate) hinter der Leistung vor der Corona Pandemie zurück. Auf so etwas muss man vorbereitet sein, natürlich fehlt es nach so langer Pause (und Fitnesstraining ist kein Ersatz) an Kraft, Gefühl, Rhythmus und auch die 100%ige Fokussierung ist noch nicht da. Das muss über die nächsten Wochen erst wieder aufgebaut werden. Das muss man wissen und berücksichtigen! Es wird allen Sportlern so gehen, egal welche Sportart man auch betreibt, die lange Pause hinterlässt Spuren. Wer meint, "es geht doch genauso wie vor der Corona Pause", der verwechselt Freizeitsport und Leistungssport. Ich stehe für den Leistungssport, für diejenigen die 2-3 mal die Woche trainiert haben, und da spürt man es. Eine interessante Rückmeldung gab es dann auch noch, "... ich habe gemerkt, das ich mich nach so langer Schießpause immer schlechter konzentrieren konnte, Zuhause, bei meinen (Schul) Aufgaben ...". Wir Trainer sprechen davon, das Schießsport zu einem großen Teil "Konzentrationssport" ist, das der Sportschütze lernen muss, über eine Wettkampfzeit von 40 - 120 Minuten, vollkonzentriert seinem Sport nachzugehen. Es scheint wirklich etwas dran zu sein wenn Rückmeldungen wie diese kommen! Szenenschnitt - wieder zurück zur Privatperson Es hat Spaß gemacht mal wieder dem Hobby nachzugehen, Gleichgesinnte zu treffen, etwas zu quatschen was in den vergangenen Monaten so los war und wie sich das Leben aktuell verändert hat. Auch der Nachwuchs freut sich schon jetzt auf das Training nächste Woche und die abschließende Reinigung der Schießstände und des Platzes im Aufenthaltsraum mit Hygieneputztüchern war überhaupt kein Thema - und da kommt auf einmal als Kontrast das Bild in den Kopf von Geschirr welches nicht automatisch den Weg in den Geschirrspüler findet, oder PET-Flaschen die absolut nicht in die Getränkekisten wollen *lacht*
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Meyton ESTA 5 „Black Magic“ Seit April 2015 bin ich Besitzer einer eigenen Meyton ESTA 5 Schießanlage, ausgerüstet mit dem „Black Magic“ Messrahmen und Scheibenwechsler. Als immer mehr Wettkämpfe auf elektronischen Anlagen geschossen wurden, wir im Verein noch nicht so weit waren auf elektronische Schießstände umzustellen, bestellte ich mir für den Eigenbedarf und für das Training meiner Pistolen Nachwuchsschützen eine der ersten Meyton ESTA 5 Schießanlagen. Die Inbetriebnahme stellte sich für mich dank meiner EDV-Kenntnisse sehr einfach da. Ein nicht mehr genutzter WLAN-Router wurde in dem ESTA 5 Messrahmen eingebaut und stellte fortan ein eigenes WLAN bereit, welches die Meyton Anlage mit einer Netzwerkadresse versorgte und zugleich Einwahlpunkt für ein Notebook, Tablet-PC oder Handy ist. Der Betrieb war über all die Jahre völlig problemlos und Bedarf keiner besonderen Pflege oder irgendwelcher Updates („Never touch a runing system“). Lediglich der Auf- und Abbau war nicht so einfach (in unserem Vereinsheim wird der LG Stand auch als Saal für Feiern vermietet), denn der Messrahmen hat ein stolzes Gewicht (ich schätze ca. 10 – 12 kg) und ist recht unhandlich – der mobile Einsatz war sicherlich seitens Meyton auch nie angedacht. Im Januar 2018 kam dann die Umrüstung auf den LED-Rahmen mit den Rot-Grün Lampen für die neuen LP5 Disziplinen hinzu. Jetzt wurde auch das erste Mal ein Software-Update eingespielt, was zum damaligen Zeitpunkt auch nicht so einfach war. Hier kam mir der immer tolle Support der Firma Meyton zugute. Ingo Schnepel, als unser zuständiger Meyton Aussendienst Mitarbeiter, war auf dem Rückweg einer Dienstreise und kam „auf einen Kaffee“ vorbei - ein paar Minuten später war die Meyton Anlage auf dem neusten Stand. Alles in allem kann ich die Meyton Anlage guten Gewissens weiterempfehlen. Es soll jetzt für das Heimtraining auch die Möglichkeit geben die Entfernung auf Distanzen ab 5 Meter anzupassen, was ich aber noch nicht ausprobieren konnte da meine Anlage jetzt während der Corona-Zeit im Keller einer Schützin steht. Kompliziert stelle ich mir nur das Erstellen das Scheiben Passepartouts vor, es reicht ja nicht nur die Wertung auf die kürzere Entfernung anzupassen, das Layout der Scheibe (der schwarze Spiegel) wird ja auch kleiner. Hier muss man als Pistolenschütze ein Gewehr Passepartouts nutzen, dort einen maßstabsgerechten Innenkreis aufzeichnen und ausschneiden. Beim Faktor Kosten hat dann Qualität ihren Preis. Meine Meyton ESTA5 kostet damals rund 2.500,00 EUR, die Umrüstung auf den LED Messrahmen nochmal rund 700,00 EUR. Hinzu kamen noch ein WLAN-Router für ca. 100,00 EUR sowie ein Tablet-PC für ca. 300,00 EUR. Aktuell soll es für das Heimtraining Sonderangebote geben, nachfragen bei Firma Meyton lohnt sich bestimmt.
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Trainingsernst = Wettkampfspaß Das Gewöhnen an die spezielle Wettkampfstimmung stellt einen ganz besonders wichtigen Punkt dar. Die vielen Trainingsmaßnahmen nützen überhaupt nichts, wenn du das Ganze nicht mit dem gebührenden Ernst ausführst. Es geht darum, dass du dich im Training auch emotional so fühlst als wärst du auf dem Turnier. Deine Einstellung ist entscheidend: Nimm dein Training ernst! Hierzu erwähne ich auch immer wieder einen Spruch unserer ehemaligen Weltranglistenersten im Tennis, Steffi Graf: „Ich mache immer ernst, auch im Training!“ Geht im Schießtraining nicht immer nur aufs Ergebnis, dreht den Monitor weg oder lasst die Scheibe vorne und macht 10 Schuss Serien und achtet auf die Technik, Ausführung und das Schlussbild, geht öfters mal vom Stand und richtet euch neu ein („Nullpunkt“ finden) und macht dann weiter. Trockenklicks sind besser als nichts, außerdem könnt ihr hiermit das Vorbereiten trainieren. Klebt euch einen kleinen schwarzen Punkt in 1,40 m Höhe (oder denkt euch ein Ziel) und macht akkurate Anschlagsübungen. Wichtig ist, dass Du ein Prüfungsgefühl bekommst und dich im Training schon daran gewöhnst – stelle Dir selber anspruchsvolle Aufgaben. Wenn Du dann im Wettkampf bist, ist dir die Situation nicht neu und du kannst viel besser damit umgehen.
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Die richtige Scheibengröße Die normale Scheibenentfernung für uns DSB LP/LG Schützen beträgt 10 Meter. Beim Heimtraining haben wir aber oft kürzere Entfernungen zur Scheibe. Nutzen wir eine 10 Meter Scheibe auf 5 Meter so wird das Ziel größer - wir stehen ja näher dran. Eine Schwankung des Laufes wirkt sich auf 10 Meter gravierender aus als auf 5 Meter. Dadurch würden wir z.B. auf 5 Meter Entfernung wesentlich höhere Ergebnisse erzielen - eine Anpassung der Scheibengröße ist notwendig. Wer Zuhause nur Bewegungsabläufe trainiert, oder Krafttraining macht, dem kann das egal sein. Wer jedoch auch Ergebnisse schaut und das richtige Zielbild haben möchte, der muss sich entsprechend kleinere Scheiben erstellen. Den Unterschied zwischen LP 7m und 10 m seht ihr im Bild. Ein Luftpistolenscheibe hat auf 10 m einen Scheibendurchmesser von 155 mm, der schwarze Spiegel ist 59,5 mm groß. Auf 5 m Entfernung ist der Scheibendurchmesser nur noch 77,5 mm groß, der schwarze Spiegel 29,75 mm. Diese veränderte Scheibengröße muss beim ergebnisorientierten Schießen auch der Auswertsoftware "beigebracht" werden. Schaut und achtet also darauf, das sich bei der von euch verwendeten Software die Scheiben- und Ringröße einstellen läßt. Sehr schön erklärt und bebildert ist das auf der Internetseite der Firma Scatt. Wenn man die Scatt Software installiert hat, kann man im Menü "Extras" unter "Scheibe drucken" auch eine genau der Entfernung angepasste Scheibe ausdrucken.
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Zielfehler Wie so oft liegt das Problem im Detail. Wer nicht richtig zielt, der wird das Ziel - die Scheibenmitte - nicht richtig treffen! Doch was bedeutet "richtiges Zielen" und wie kann man es einem Pistolenschützen richtig vermitteln? Bei diesem Technik-Element des Sportschießens ist es sehr schwer die richtige Ausführung zu kontrollieren. Was der Schütze sieht und mit seinem Auge wahrnimmt ist von außen als Trainer nicht zu erkennen. Mit Worten das richtige Zielen zu erklären ist gut, noch besser ist es wenn man auch mit Bildern zeigen kann was man meint (hier folgt dann immer der Spruch "Bilder sagen mehr als 1.000 Worte"). Das wunderbare an diesem Technik-Element ist, man kann es auch Zuhause im "Trockentraining" immer wieder üben. Es Bedarf keines scharfen Schusses um sich die richtige Technik und innere Einstellung "Achte auf die Visierung, nicht auf das Ziel - bleib nach dem Auslösen auf dem Korn" einzuprägen. Das richtige Zielen ist sehr schön beschrieben und mit Bildern dokumentiert in einem Dokument auf der Carl Walther GmbH. Hier der Link und die Weiterleitung zur Carl Walter GmbH Website .
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Im Fernsehen sieht man es bei Sportberichten öfters, Sportler die sich vor dem Wettkampf mit aufgesetzten Kopfhörern vorbereiten, einige sogar bis kurz dem Start. Mit der richtigen Musik kann man gegen die eigene Aufregung anarbeiten, es kommt aber auf die richtige Art von Musik an. Grundsätzlich ist die Musik geeignet, welche ihr gerne hört und die euch in einen positiven Gemütszustand versetzen – Lieblingslieder. Aber Achtung, die Geschwindigkeit der Musik, die beats per minute, bewirken etwas in uns! Im NDR-Fernsehen gab es hierzu einen tollen Bericht. Passanten wurden Kopfhörer aufgesetzt und gleichzeitig die Pulsfrequenz gemessen. Das Ergebnis war überraschend: egal ob man die Art der Musik die man hörte mochte oder nicht, je schneller die Musik war, desto schneller ging der Pulsschlag der Testpersonen. Daraus folgt, nur langsame Musik wie Reggae, Trap, Lounge, Dub, Ambient oder Chillout hat für uns Sportschützen den gewünschten Effekt der Beruhigung. Schnelle Musik wie Rock, Dubstep, Techno, Trance, Elektro, House, Hardcore oder Jungle bewirken genau das unerwünschte Gegenteil. Bei aller Entspannung müssen wir aber auch darauf achten dass wir nicht zu sehr runterfahren und Träge oder Müde werden, denn das hilft uns als Konzentrations- und Reaktionssportler auch nicht. Probiert es einfach mal aus, vor dem Schießen 10-20 Minuten schöne – aber ruhige - Lieder zu hören. Vielleicht ist das ein geeigneter Weg zur Entspannung für euch.
von Axel Pralle 20. Mai 2020
Lesen = Ablenkung Buchstaben- oder Wörterzählen ist ein Entspannungstraining. Nehmt irgendeinen Text, vielleich eure Wettkampf Startkarte, einen Werbeflyer, eine Tageszeitung oder eine Illustrierte. Stellt euch eine Aufgabe: wieviele Wörter hat der Text oder wie oft kommt der Buchstabe "a" im Text vor. Noch spannender wird es, wenn ihr einen Übungspartner habt welcher die gleiche Aufgabe hat und ihr am Ende eure Lösung vergleichen könnt. Fangt an und zählt, nicht auf Geschwindigkeit sondern auf Genauigkeit, versucht fehlerfrei zu bleiben. Erledigt? Dann überlegt noch mal wie es bei euch war, habt ihr euch während der Zählaufgabe auf andere Dinge konzentrieren können? Vermutlich nicht und genau darin liegt der Sinn. Wenn man es richtig macht (und die Antwort nicht vorher kennt) hilft diese Übung sich zu „erden“ und zur Ruhe zu kommen. Weg von den schlechten Gedanken und diversen Ablenkungen und hin zu einer konzentrierten Aufgabe. Aber es hilft nur wenn ihr es wirklich ruhig und sorgfältig macht, huschi-wuschi nutzt nicht! Ihr könnt euch so eine Entspannungsübung auch von jemandem anderen vorgeben lassen, derjenige kennt vielleicht auch die richtige Lösung und überprüft wie sorgfältig ihr wart. Praxistauglichkeit: Ja, immer, es bedarf nur irgendeines längeren Textes, aus einer Zeitschrift, Buch, Website o.ä. (sogar in einer fremden Sprache wäre möglich). Aufwand: Sehr gering, irgendein Text findet sich immer Zeitbedarf: 5 – 10 min sind ausreichend
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