Für mich als Sportschützen ist es in der Zeit der Corona Pandemie nicht leicht dem Schießsport verbunden zu bleiben. Wettkämpfe und Sportveranstaltungen werden abgesagt, Vereinsheime und Schießsportstätten geschlossen. Aber es bleibt die Hoffnung das diese unsportliche Zeit irgendwann ein Ende hat und es wieder Schießsportwettkämpfe geben wird.
Um mich bis dahin fit zu halten und nicht wieder bei „Null“ anfangen zu müssen bin ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten für das Heimtraining. Ein paar Produkte gibt es schon auf dem Markt und durch einen Sportschützen wurde ich aufmerksam gemacht auf die Trainings-App „iSchuetze“.
Zeit war vor Weihnachten da, Motivation sowieso, also schaute ich ob sich mit dieser Software ein Training Zuhause realisieren lässt – um es vorweg zu nehmen, ich bin sehr angetan von der Software, auch wenn die Grundvoraussetzungen sehr schwierig sind.
Die Grundvoraussetzungen dürften auch die Ursache dafür sein das die Software bisher eher unbeachtet ist.
Die Software bzw. App „iSchuetze“ gibt es bisher nur für apple Geräte mit einem IOS Betriebssystem ab Version 9.0. Alte abgelegte iPads oder iPhones scheiden für die Nutzung aus, nach meinen Erfahrungen sollte es ein iPhone ab der Version 7, ein iPad mini ab Version 4, oder ein iPad ab 9.7 sein.
Dann bedarf es einer Laserpistole oder eines Umbausatzes mit einem Lasermodul für die eigene Luftpistole. Spätestens hier sind die meisten Vereine und Sportschützen raus, denn auf dem Markt gibt hier noch nicht viel Produkte. Da ich mir für meine FWB LP44 eine Laser-Kartusche selbst gebaut hatte (siehe Blog Beitrag „Lasersystem Eigenbau für FWB LP 44“) stand einem Praxistest nichts entgegen.
Die Softwarebedienung gestaltet sich intuitiv einfach und über den „i“ Info-Button auf der Startseite erhält man bei Bedarf eine gute Einweisung.
Bei den Lichtverhältnissen ist die Software recht anspruchslos (ganz im Gegensatz zu anderen elektronischen Trainingssystemen) und eine Beleuchtung von ca. 250 Lux genügte. Die Zielscheibe kann man sich aus der Software heraus maßstabsgerecht auf die benötigte Entfernung ausdrucken und es gibt auch eine Hilfeseite um die richtige Höhe zum Aufhängen gemessen an Entfernung und Körpergröße zu ermitteln.
Nach der Zielscheiben Erkennung, welche automatisch oder per Hand ausgeführt werden kann, oder einem Mix aus beiden, erst Grobeinstellung und finden der Zielscheibe per Hand und dann aktivieren der Automatikfunktion, kann es auch schon losgehen.
Ein großer Pluspunkt ist, dass die Software vor dem Wertungsschießen eine Justagefunktion für die Trefferlage bietet. Man muss nicht an der Visierung der Pistole die Trefferlage einstellen, sondern kann durch Verschieben des Treffers auf der „Probescheibe“ den Schuss positionieren – diese Möglichkeit gibt es auch im Wettkampfmodus zum Nachjustieren.
Nach mehrfachem Gebrauch kann ich sagen, dass die Software sehr „kritisch“ die Treffer wertet, ich habe bei korrekter Inbetriebnahme und automatischer Zielerkennung sogar das Gefühl, das ich vom Ergebnis etwas unter meinem normalen Niveau liege. Für das Heimtraining ist es aber nicht nachteilig, sofern man sich hierdurch angespornt fühlt. Für „gute Laune“ kann man im manuellen Modus die Scheibenentfernung um einen Meter verkürzen und erreicht dann höhere Ergebnisse.
Fazit:
Sofern man die technischen Voraussetzungen erfüllen kann, hat man mit der iSchuetze-App eine gute Hilfe für das Heimtraining. Durch den Laser Einsatz ungefährlich und für kurze Entfernungen im kleinen Büro- oder Hobbyraum geeignet.
Mehr im einen ausführlichen Praxistest nach längerer Nutzungszeit.